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Die Rezesse der niederdeutschen Städtetage

Historischer Hintegrund

Städtische Versammlungen, auch »Tagfahrten« genannt, gehörten zu den bedeutendsten Ereignissen der politischen Landschaft des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dies gilt insbesondere für die von niederdeutschen Kaufleuten dominierten Städte, deren wohl bekannteste und größte Tagfahrten die Hansetage waren. Auf den Versammlungen der Hansestädte wurden seit den ersten Zusammenkünften bis ins 17. Jahrhundert hinein Ergebnisprotokolle verfasst: die sogenannten Hanserezesse. 

Entsprechend umfangreich ist die archivalische Überlieferung, die aus ihnen hervorgegangen ist. Allein das Archiv der Hansestadt Lübeck (AHL) verzeichnet über 100 Hanserezesse.

Projektziele

Insgesamt soll das Projekt ein übersichtliches und klar strukturiertes Arbeiten mit den Rezessen der Versammlungen niederdeutsche Städte ermöglichen. 

Der erste Schritt unseres Projekts ist zunächst, die Abschlussdokumente der Versammlungen in einer Datenbank zu erfassen. Dabei wird ein Inventar der Rezesshandschriften und Tagfahrten erstellt. Hierfür nutzen wir die modulare Datenbank nodegoat.

Die systematische Erfassung der Handschriftenüberlieferung stellt eine wichtige Grundlage zur weiteren Erforschung der städtischen Versammlungskultur dar. Die Ergebnisse werden anschließend sowohl der Forschung wie auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

 

Für die weitere Erschließung werden hierauf aufbauend Konzepte für eine umfassende Aufarbeitung der Rezessüberlieferung entwickelt. Insbesondere die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Publikation sollen dabei berücksichtigt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung ist dabei das Citizen Science-Projekt »Hanse.Quellen.Lesen!«,  über das hier näher informiert wird. Die Ergebnisse des Projekts sind über eine read&search-Seite veröffentlicht und zugänglich gemacht.

Ein weiterer Aspekt, mit dem sich das Projekt befassen will, ist die Frage nach einer Quellenkunde zum städtischen Versammlungsschriftgut. Als Teilprojekt des internationalen Forschungsprojekts »The Flow« werden standardisierte Workflows entwickelt, mit denen die Quellenarbeit an digitalem Material strukturiert wird.

Mehr dazu hier: The Flow