Internationale EuroWeb-Konferenz
08.–10. März 2023
Die Konferenz beschäftigte sich mit dem Thema des vormodernen Europa im ersten Zeitalter der Kommerzialisierung (14. bis 18. Jahrhundert). In dieser Zeit kam es zu großen Veränderungen in den europäischen Gesellschaften: Der Handel nahm an Fahrt auf, die Kommunikation nahm zu und der private Konsum beschleunigte sich – eine Proto-Industrie entstand. Das Ziel bestand darin, die Entwicklungen in der Hansezeit und der Region mit anderen Textilwirtschaften in Verbindung zu bringen.
Wir wollten die Auswirkungen der Textilindustrie auf die Gesellschaft untersuchen. Die aktuellen Debatten über faire Arbeit und Nachhaltigkeit in einer globalen Wirtschaft konzentrieren sich stark auf Textilien, ihre Produktion, ihre Vermarktung und ihren Handel – diese Konferenz blickte weiter zurück und untersuchte, wie Textilien die Gesellschaften und ihre Beziehungen zueinander beeinflussen. Dabei wurden internationale ForscherInnen für eine interdisziplinäre Konferenz zwischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Archäologie, Kunstgeschichte und Anthropologie zusammengebracht.
Die Konferenz war Teil der COST-Aktionsgruppe »EuroWeb – Europe through Textiles«, deren Ziel es ist, Textilien interdisziplinär und intersektional zu erforschen. Sie wurde gemeinsam mit Joana Sequeira (Lab2PT, Universität Minho, Braga/Portugal) organisiert. Interwoven Societies hat in Lübeck stattgefunden, wo im Europäischen Hansemuseum zeitgleich die Ausstellung »Guter Stoff. Textile Welten von der Hansezeit bis Heute« zu sehen war.